In einer Stellungnahme werden insbesondere Bedenken gegen die geplanten Einschränkungen der bestehenden Versicherungssteuerbefreiung für bestimmte Lebensversicherungsprodukte mit Vertragsschluss ab dem 1. Juli 2021 angeführt. Der Versicherungswirtschaft drohe ein massiver bürokratischer Mehraufwand, der in keinem vertretbaren Verhältnis zum allenfalls geringen Mehrertrag für den Fiskus stehen würde. Allein im Jahr der Einführung drohen laut GDV Kosten von deutlich über 100 Millionen Euro für die Versicherungswirtschaft und ihre Kunden.
Problematisch sei zudem die erheblich zu kurz bemessene Umstellungsfrist. Eine Umsetzung schon zum nächsten Sommer (bis Ende Juni 2021) ist nach Meinung des GDV unrealistisch.
Tatsächlich moderner würde das Versicherungssteuerrecht, wenn beispielsweise die Einführung einer Versicherungssteuer-Jahreserklärung oder auch die Schaffung der Möglichkeit einer Anrufungsauskunft geregelt werden würden. Ebenso fehle es an Erleichterungen bei der Abführung von Prämiensteuern in das Ausland. (DFPA/TH1)
Quelle: Themenbeitrag GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 489.000 Mitarbeitern, 442 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.