Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, sollten deutsche Banken sich an den britischen Instituten orientieren, die bereits erfolgreich die Digitalisierung und Kooperationen mit Fintech-Unternehmen vorantreiben. Alberto Cuccu, Chief Operating Officer International bei Objectway, einem führenden globalen FinTech, hebt hervor, dass der britische Markt für Vermögensverwaltung kontinuierlich wächst, während deutsche Banken stagnieren. Ein entscheidender Faktor ist die höhere Investitionsbereitschaft in digitale Technologien: Britische Finanzinstitute erzielen durch ihre digitalen Initiativen etwa doppelt so hohe Renditen wie ihre deutschen Pendants.
Die Analyse von Cuccu zeigt, dass britische Banken das Potenzial der Zusammenarbeit mit Fintechs nutzen, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Während in Großbritannien bereits 50 Prozent der Banken Künstliche Intelligenz einsetzen, sind es in Deutschland nur 25 Prozent. Dies hat zur Folge, dass britische Finanzdienstleister eine Kapitalrendite von etwa elf Prozent erreichen, während deutsche Banken lediglich sechs Prozent erzielen.
Cuccu betont zudem die Notwendigkeit eines Mentalitätswandels in Deutschland. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen hiesige Banken verstärkt in digitale Innovationen investieren und eine Kultur fördern, die auf Wachstum ausgerichtet ist. Trotz ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Schocks und ihrer Vorreiterrolle bei grünen Investitionen müssen deutsche Finanzinstitute schnell handeln. Die Einrichtung von Innovationszentren und die enge Zusammenarbeit mit Fintechs könnten entscheidend sein für die Entwicklung neuer digitaler Dienstleistungen und damit für die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt.
